Ich habe ausgeschlafen und die deutsch-uruguayische Produktion GIGANTE verpasst. Der Film soll aber nicht besonders gewesen sein.
12 Uhr, Berlinale Palast
MAMMOTH vom Schweden Lukas Moodysson erinnert an BABEL. Gael García Bernal spielt in beiden Filmen mit. Die Geschichte führt uns nach New York City, in die Oberschichtenfamilie eines Computerspielemillionärs (Bernal), seiner Frau (Michelle Williams als Ärztin) und deren Tochter. Während der Vater geschäftlich in die Philippinen reist und die Schönheit des sorglosen Strandlebens und die einer Prostituierten entdeckt, scheint sich die Rettungsärztin immer weiter von ihrer Tochter zu entfremden. Die beiden anderen Erzählebenen beleuchten die enge Beziehung des Kindermädchens der Familie zur Tochter und die Sehnsucht eben dieser Frau zu ihren Kindern. Alles scheint parallel, aber aneinander vorbei zu geschehen. Die Entfremdung voneinander, die erfüllte Wohlstandswelt in Amerika, die Kinderarbeiter in Asien, tragische Geschehnisse - das kennt man doch leider irgendwie schon. Was will der Film erzählen? Das alles so schrecklich ist? So ungerecht? Konsequent ehrlich bleibt Moodysson nur insofern, als dass am Ende alle glücklich sind, aber sich grundsätzlich nichts an der Weltlage geändert hat. Aber das wussten wir schon vorher.
Nach einem Stärkungskaffee und einem Baguette steht der letzte Wettbewerbsfilm heute für uns auf dem Plan.
Judi Dench in RAGE
16 Uhr, CinemaxX 7
RAGE von Sally Potter (Orlando). Der Film hat eine ungewöhnliche Grundidee - er besteht nur aus Monologen und hat bis kurz vor Schluss nur eine Kameraeinstellung. Alle 14 Darsteller kommunizieren nur mit der Kamera und erzählen ihren Blick auf die Geschehnisse eines fiktiven New Yorker Modehauses rund um die Präsentation der neuen Kollektion. Reifenquietschen, Demonstranten und Schüsse untermalen diese karge Szenerie akustisch.
Die Aufnahmen wurden vor einem Bluescreen im Studio gemacht, im Film konnte so der Hintergrund monoton eingefärbt werden und die Stimmung des Darstellers verstärken. Interessanter Ansatz, starke Schauspieler - doch leider reicht die Story nicht aus, um den Film zu tragen. Ein Jurykollege bemerkte treffend, das es für einen Studentenfilm großartig, für eine Großproduktion aber zu schwach ist.
Ein Highlight ist sicher die Rolle der Transe Minx, die Jude Law verkörpert. Ich habe ihn den ganzen Film über nicht erkannt.
Montag, 9. Februar 2009
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