9 Uhr, Berlinale Palast
ALLE ANDEREN von der deutschen Regisseurin Maren Ade ist der zweite deutsche Wettbewerbsbeitrag im Rennen um den Goldenen Bären. Ein Blick auf die Beziehung zwischen einem Mann (Lars Eidinger) und einer Frau (Birgit Minichmayr). Beide sind Mitte Ende 30 und als Paar im Urlaub auf Sardinien. Die Beziehung scheint ausgeglichen, doch man merkt schnell, dass der Mann nicht ganz ehrlich zu ihr ist: Sein Job als Architekt läuft nicht so gut, sie erfährt es nebenbei. Sie ist eine starke Persönlichkeit und sich dieser Ausstrahlung eher unbewusst. Die Beziehung läuft aus dem Ruder - oder doch nicht?
Der Film ist inhaltlich schwer zu beschreiben, da er von Kleinigkeiten lebt. Doch diese machen ihn interessant, spannend. Ich würde ihn empfehlen.
Danach sind wir schnell zu McDonald's und haben dann den us-amerikanischen Beitrag gesehen.
12.15 Uhr, Berlinale Palast
Starker Tobak wird einem in THE MESSENGER geboten. Ein heimgekehrter, verdienter Soldat Mitte 30 (Ben Foster) soll in seinen 2 letzten Dienstmonaten einen älteren Soldaten (Woody Harrelson) bei seinem Job unterstützen. Fortan sind sie Todesengel, denn sie überbringen die Nachrichten vom Tod eines Soldaten an deren Familien. Dabei verguckt sich der gerade verlassene, jüngere von Beiden in eine der Witwen (Samantha Morton). Getrübt von der Vergangenheit entsteht mit der Zeit Vertrauen und Anerkennung zwischen den Soldaten, die sich anfangs nicht akzeptieren.
Der Film hat mich eher in den ruhigen Passagen beeindruckt, beide Soldaten sind in Ihrer Welt gefangen und öffnen sich nach und nach glaubhaft einander. Trotzdem bleibt eine emotionale Distanz bei mir zurück, weil ich mit dem Thema Militär und dieser gespielten Härte dabei, gerade in US-Filmen, nicht viel anfangen kann. Das Debut von Regisseur Oren Moverman (Drehbuch für I'M NOT THERE) ist trotzdem stark und überzeugend.
Tatsächlich habe ich noch eine Weltpremiere gefunden. Die schweiz-chinesische Coproduktion des Regisseurs Kit Hung aus Hong Kong lief in der Sektion Forum.
17 Uhr, CineStar 8
Das Kino ist schnell voll, alle wollen SOUNDLESS WIND CHIME sehen. Ein junger Schweizer namens Pascal (Bernhard Bulling) der in Hong Kong als Tagedieb lebt, trifft unverhofft den eben bestohlenen Hong-Kong-Chinesen Ricky (Lu Yulai). Zwischen den Männern entsteht eine Romanze, die scheinbar aus Vertrauen und Liebe besteht. Die Rückblenden/Zukunftsvisionen die immer wieder die Kontinuität des Werkes unterbrechen, liefern dem Zuschauer zwar Einblicke in die Welt der Beiden, sie bieten aber auch viel Interpretationsraum, da einige Details verborgen werden.
Der Film ist ist sehr kontrastreich und wortkarg gehalten, trotzdem hat er mich berührt. Vor allem weil die stereotypen Schwulenklischees nicht auftauchen. Der Film ruht sich also nicht darauf aus und ist dramatisch gut umgesetzt um Jeden anzusprechen.
ich bin so neidisch!!! und sag mal, wer geht mit mir dann das ganze jahr über ins kino??? wenn du dann alles interessante schon gesehen hast? zur strafe mußt du mit mir aber nächste woche in "er steht einfach nicht auf dich" gehen!!! die freundin
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