Mittwoch, 11. Februar 2009

BERLINALE 2009 - 7. Tag


Zu spät - Demi Moore ist schon weg!

Schnee in Berlin, nur am Potsdamer Platz nicht.

9 Uhr, Berlinale Palast

Der ungarische Beitrag fängt mit 3-minütiger Verspätung an. KATALIN VARGA ist eine junge Frau in Ungarn, die mit ihrem 10-jährigen Sohn ihren Mann verlässt, als dieser erfährt, dass sie ihn angelogen hat. Sie fahren mit Pferd und Heukutsche tagelang durch das wunderschöne, unberührte ungarische Land und nächtigen bei Fremden. Eines nachts verführt sie einen Mann auf einem Dorffest und kommt ihm in einer Ruine näher. Jetzt könnte man denken: warum muss diese Frau sich jetzt so gehen lassen und gleich mit dem Erstbesten ins Bett steigen? Aber nein. Sie erschlägt den Mann, bevor sie sich näher kommen. Langsam wird klar, dass sie Rache für Vergangenes einfordert. Die genauen Geschehnisse aus ihrer Vergangenheit erzählt sie jedoch erst einem vermeintlich fremden Paar, bei dem sie mit ihrem Sohn ein paar Tage verbringt. Ihr Sohn ist von einem unbekannten Vergewaltiger - der Mann des vermeintlich fremden Paares, dem sie alles erzählt. Der Film endet tragisch. Leider konnte ich mich trotz der guten spherischen, düsteren Musik nicht für den Filmbegeistern. Zu sehr hat mich seine Atmospäre, seine Sprache an alte sozialistische Filme aus Kinderzeiten erinnert. Die mochte ich schon damals aufgrund ihrer unablässlich belehrenden Schwere nicht.

Doch steht heute noch ein Wettbewerbsbeitrag an - ein Familiendrama mit Parker Posey (aus der Serie BOSTON LEGAL) und Demi Moore (ENTHÜLLUNG). Ich bin gespannt.

Ein Latte Macchiato im Eiscafé in den Arkaden und eine Stunde später...

12 Uhr, Berlinale Palast

HAPPY TEARS von Mitchell Lichtenstein (Sohn des Pop Art-Künstlers Roy Lichtenstein). Jayne (Posey - wunderbar) hat reich geheiratet und fährt zu ihrer Schwester Laura (Moore) ins elterliche Haus. Sie soll ihrer Schwester bei der Pflege des demenzkranken Vaters (Rip Torn) ablösen. Alte Konflikte brechen auf und neue entstehen. Unter anderem durch Shelly, die K r a n k e n s c h w e s t e r des Vaters - großartig: Ellen Barkin (OCEAN'S 13) als Crackhure. Was als anstrengendes Drama verfilmt werden hätte können, wird hier mit einer Leichtigkeit und mit Witz beschrieben, sodass der Zuschauer nicht zu sehr leiden muss oder schweren Herzens den Saal verlässt. Das ist gutes Kino! Warum gibt es so wenig davon auf diesem Festival? Schwere Themen werden meist auch schwer angepackt, doch braucht der Außenstehende oft auch ein kurzes Schmunzeln, um einen Abstand zum Nachdenken zu bekommen.

Wir wollen nun auch die Stars live sehen und gehen zur Pressekonferenz. Draußen zu spät für ein Foto, drinnen striktes Reglement - ich kann nicht mal heimlich ein Foto machen. Also wird der Monitor im Foyer des Hyatt abfotografiert...

Posey wirkt angespannt, Moore ist absolut professionell und der Regisseur ist total aufgeregt.

Autor & Regisseur M. Lichtenstein (o.)

J. Pierpoline (Produzentin), R. Torn (Vater), P. Posey (Jayne), M. Lichtenstein (Regisseur), D. Moore (Laura) (v. l. n. r.)

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