Mittwoch, 17. Februar 2010

BERLINALE 2010 - 7. Tag

Regisseurin Lisa Cholodenko und Star Julianne Moore in einem gelben Kleid.

Es ist spät geworden gestern Abend, also sind wir erst zur zweiten Vorstellung gekommen und holen den deutschen Beitrag SHAHADA morgen Abend nach.

12.00 Uhr Berlinale Palast

THE KIDS ARE ALL RIGHT von Lisa Cholodenko (LAUREL CANYON) läuft außer Konkurrenz. Wieder wird ein Film gezeigt, der wirklich gut ist, wieder kann er nicht prämiert werden. Wir sitzen im Rang und schauen diesen Sommerfilm. Es ist der letzte Sommer bevor die Tochter das Zuhause verlässt, um in die Uni zu gehen. Vorher wollen beide Halbgeschwister herausfinden, wer der Samenspender ihrer Eltern war. Die Eltern (Juliane Moore und Annette Bening) führen eine unausgewogene Beziehung, bei der das plötzliche Auftauchen des Spenders (Mark Ruffalo) zum Aufbrechen unausgesprochener Disharmonien führt. Die Familie scheint aus dem Lot geraten. Der Film hat trotz des heiklen Themas eine große Leichtigkeit. Das liegt nicht nur am fabelhaften Drehbuch. Moore und Bening spielen einfach so überzeugend und sensibel, ohne ständig in Klischeedarstellungen zu verfallen, dass es Spaß macht ihnen zuzuschauen.

Auf der anschließenden Pressekonferenz sind leider nur die Regisseurin und Juliane Moore da. Beide sind jedoch gut gelaunt und beantworten wieder mal oft dümmlichen Fragen der Presse elegant und professionell.


Der russische Beitrag beginnt zu spät.

15.30 Uhr CinemaxX 7

Es wird voll. Zur Presseaufführung von KAK YA PROVEL ETIM LETOM wird auch die Internationale Jury kommen. Die Hälfte der Jury sitzt schon mit uns in einer Reihe. Auch wir dürfen angeblich auf den reservierten ca. 25 Sitzen Platz nehmen, doch kurz bevor Renée Zellweger den Saal betritt, werden wir verscheucht. Die Jury ist nicht allein. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, haben diese auserwählten Prominenten ein bis zwei Begleiter mitgebracht. Was für ein wichtigtuerischer, lächerlicher Auftritt. Es wirkt dadurch eher wie langweilige eine Promiveranstaltung. Schade Renée.

Der Film von Alexej Popogrebski ist auch bedauerlich schlecht. Ein Polarforscher hat Besuch. Ein junger Mann macht ein Ferienpraktikum in dieser kalten, verlassenen Einöde. Beide verstehen sich nicht wirklich, haben kein Vertrauen zueinander. Über Funk erfährt der Praktikant, dass die Frau und das Kind des Älteren tötlich verunglückt sind. Der junge Mann hat jedoch keinen Mut es dem Forscher zu sagen.

Kaum Dialoge, kaum Handlung, keine Spannung, keine absehbare Verbesserung. Wir verlassen frühzeitig und enttäuscht den Saal. Wir sind nicht die Einzigen.

1 Kommentar:

  1. Habe mir heute wieder sehr gut unterhalten, bei den wortgewandten Kommentaren vom "Filmophilist"!
    Freue mich schon auf morgen...

    M.

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